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Popup-Days im Klinikum

Pop up- englisch für auftauchen oder aufschlagen- in der Berufswelt aufschlagen. Fern ab von Schulnoten, Blöcken und Aufsätzen. Die Berufswelt kennenlernen, wissen was da eigentlich nach dem Schulabschluss auf einen wartet.

Am 21. und 22. September 2022 wurden den Schüler: innen der integrierten Gesamtschule Rotenburg der Einblick in die verschiedenen Berufsbilder innerhalb des Krankenhauses ermöglicht. Was passiert eigentlich in einer Notaufnahme, wie sieht ein Schockraum aus und warum muss ich manchmal in der Notaufnahme so lange warten? Viele Eindrücke die man als Patient: in erhält, entstehen aus einer eher schwierigen Situation heraus, in den seltensten Fällen besucht man das Krankenhaus aus einem erfreulichen Grund, weder als Patient:in noch als Besucher: in. Das Krankenhaus einmal anders erleben, als Berufsfeld mit Zukunft, als einen Ort wo Leidenschaft und Herzblut die Arbeit kennzeichnen.

Die Aufgabe, Freude und Begeisterung an einem Beruf weitergeben, der in der Öffentlichkeit oft nicht immer nur positiv dargestellt wird, haben sich einige Fachabteilungen gewidmet. Dazu zählte auch die Versorgung einer Orangenhälfte mit einer Kochsalzlösung oder die Simulation einer Blutentnahme. Auch die Lagerung eines Intensivpatienten war Bestandteil der Pop-up days. Die große Anzahl der Fachabteilungen, die Größe des Hauses und die Vielzahl der Mitarbeitenden – all das sind Faktoren, die das Diakonieklinikum als Lehrkrankenhaus spannend machen. Die Vielseitigkeit der Fachlichkeit und die Zusammenarbeit der einzelnen Bereiche werden in nur zwei Tagen in ihrer Gesamtheit nur schwer begreifbar und dennoch deutlich erkennbar. Zwischen dem Wickeln der Neugeboren und der Betreuung der Eltern, ist der Besuch auf der Kinderintensivstation nicht nur räumlich eine Veränderung, besonders hier treffen höchste medizinische Qualität und Versorgungsstruktur auf die Allerkleinsten.

Das Zusammenspiel einer kleinen Kamera, eines winzigen Greifarms und eines Gummibärchens fanden nicht nur in der Theorie Anwendung. Bei der Darstellung der Endoskopie konnten die Schüler:innen zugleich als Zuschauer:innen Teil einer Darmspiegelung werden und den zuvor an Herrn Lehmann (Simulationspuppe) demonstrierten Eingriff live mitverfolgen.

Wir alle wissen, dass das Leben nicht nur bunt ist und die mentale Gesundheit ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens ist, gerade in Zeiten einer Pandemie. Die Einsicht in eine Psychiatrie ist dennoch oft mit Unbehagen verbunden – Tabuthemen und Schubladendenken prägen immer noch die Gesellschaft, wenn es um psychische Erkrankungen geht- aber wie ist es eigentlich wirklich? Wie werden psychisch kranke Menschen wieder gesund? Sitzt man tatsächlich in Stuhlkreisen und unterhält sich? All diese Fragen konnten während des Besuches in der Erwachsenenpsychiatrie gestellt und auch der Zusammenhang einer Turnhalle, Bewegung und Kunsträumen der Ergotherapie geklärt werden. Auch hier sind Leidenschaft, Hoffnung und Lebensmut Wörter, die die Art und Weise der Arbeit in der Psychiatrie beschreiben- aber auch die Herausforderung mit Menschen umzugehen, die eine andere Wahrnehmung haben.

Ein Krankenhaus, Krankheiten und auch die Psychiatrie werden nur im Notfall betreten, was aber, wenn dieser Ort ein Ort wird, der anders gesehen werden kann? Als Ort der Zusammenarbeit, der hohen medizinischen Versorgung, als Ort für Kollegialität und als zukünftiges Berufsfeld? Ein Krankenhaus und die Genesung von Menschen hängt von vielem ab, vor allem aber von der Pflege und der Betreuung durch Pflegfachkräfte. Mithilfe der Pop-up days soll dieser besondere Ort, so unterschiedlich er auch wahrgenommen wird, zu einem Ort mit Zukunftsperspektiven betrachtet werden.

Katharina Saathoff- Duale Studentin für Gesundheitsmanagement am AGAPLESION Diakonieklinikum Rotenburg

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