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Patientensicherheit- Irren ist menschlich!

Patientensicherheit
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Beispiele aus dem Pflegealltag…

Was lernen wir aus diesen Fällen bzw. was kann getan werden, um kritische Situationen zu vermeiden?

Patient:innentransport im Rollstuhl ohne Fußstützen:

Um die Verletzungsgefahr beim Patient:innentransport mithilfe eines Rollstuhls zu minimieren, ist die generelle Nutzung von Fußstützen angeraten. Diese verhindern, dass sich der:die Patient:in durch Verkeilen der Füße oder schnelle Transportbewegungen verletzt. Ebenso sitzt der:die Patient:in ergonomisch im Rollstuhl und Fehlbelastungen werden vermieden. Aufgrund der Tatsache, dass die Fußstützen abnehmbar sind, kommt es leider immer wieder dazu, dass diese fehlen. Daher ist eine sachgemäße Lagerung wichtig, um bei Notwendigkeit die Stützen einsatzbereit und im Zugriff zu haben.

Sauerstoffpflichtige:r Patient:in wartet auf Untersuchung:

  • Wenn möglich ist für einen geregelten und zeitnahen Transport von und zu Funktionsabteilungen Sorge zu tragen.
  • Bei sauerstoffpflichtigen Patient:innen ist die Kommunikation zwischen den Schnittstellen Station / Funktionsbereich / Patiententransport wichtig, um eine Patient:innengefährdung zu vermeiden.
  • Zusätzlich ist vor Transportbeginn der Füllstand der Sauerstoffflasche zu prüfen.
  • Die benötigte Sauerstoffmenge kann durch die Pflegefachkraft vorher ausgerechnet werden. Dies stellt sicher, dass der noch vorhandene Füllstand ausreichend ist. Hier sind eventuelle Wartezeiten auf Untersuchungen oder vor Rücktransport einzuberechnen.

V-Gas = p-Flasche * V-Flasche

Sauerstoffflascheninhalt (V-Gas) ergibt sich aus Sauerstoffflaschendruck (p-Flasche) multipliziert mit dem Sauerstoffflaschenvolumen (V-Flasche)

Kollisionsgefahr beim Transport von Essens- oder Wäschewägen:

  • Gegenseitige Rücksichtnahme; Gerade schwere Wägen sind nicht leicht zu steuern und erfordern aufmerksames Verhalten aller Beteiligten.
  • Die Geschwindigkeit ist dem Flurgeschehen an neuralgischen Punkten wie Kreuzungen oder in Fahrstuhlnähe anzupassen.
  • An Knotenpunkten sind Verkehrsspiegel zu installieren.

 

Irren ist menschlich und auch bei uns kein Tabuthema!

Zur Abwehr vermeidbarer Schäden von Patienten:innen, Mitarbeiter:innen und unserem Krankenhaus im Allgemeinen haben wir ein Frühwarnsystem zur Schadensvermeidung, kurz CIRS etabliert. Ziel dieses Meldesystems ist, Mitarbeitenden anonym die Möglichkeit zu geben, über kritische Ereignisse in ihrem jeweiligen Arbeitsumfeld zu berichten.

Je mehr kritische Zwischenfälle erfasst werden, desto größer ist die Chance, Schwachstellen in unseren Abläufen zu erkennen, durch geeignete Maßnahmen zu beseitigen und mögliche Schäden zu verhindern.

Meldungen von potentiellen Risiken stellen einen großen Wissensschatz dar, der zur Vermeidung von zukünftigen Schäden analysiert werden kann. Für diese Analyse steht uns ein großes Team bestehend aus Vertreter:innen aller krankenhausinternen Bereiche zur Verfügung, die mit ihrer jeweiligen Fachexpertise zu Prozessverbesserungen beitragen und unser Krankenhaus für Alle noch sicherer machen.

Jede Meldung zählt!

 

Video:  Xena Fröhlich und Anja Pieske, beide Gesundheits- und Krankenpflegerinnen am AGAPLESION Diakonieklinikum Rotenburg

Text: Franziska Boller, Qualitätsmanagerin am AGAPLESION Diakonieklinikum Rotenburg

Musikrechte liegen bei www.pixabay.de

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